Voraussetzungen für ein Ende des Gazakrieges

Von CrisHam, 31. Juli 2025

Nach vier heldenhaft gewonnenen Kriegen 1948, 1956, 1967 und 1973 ist Israel nun in kurzem Abstand gleich zweimal in die Falle seiner Feinde gelaufen, die zugleich die Feinde der freien Zivilisation sind. Sehr wahrscheinlich nur dank Donald Trumps entschlossener Hilfeleistung  ist der Militärschlag gegen den Iran vom 13. bis zum 24. Juni nicht zu einem großen Krieg eskaliert. Trumps Entscheidung für einen kurzen, harten Schlag entsprechend der Regel Niccolo Machiavellis an der Seite Israels hat bei den Islamisten den überfälligen Respekt zurückgefordert, der in entsetzlich lang hingezogenen Kriegen u. a. im Irak und in Afghanistan zerstört worden war.

Die erste Falle für Israel bestand jedoch in der Versuchung, die Hamas nach dem Massaker vom 07. Oktober 2023 mit militärischen Mitteln ausschalten zu wollen. Der schwerwiegende Fehler wurde begangen, weil die Medienkritik an Israels Luftschlägen zur Zeit der Hamas-Raketenangriffe im Mai 2021 nicht als eine perfide Generalprobe identifiziert worden ist. Sie war die Probe für den Propagandakrieg, der seit Ausbruch des Gazakrieges entbrannt ist – nicht gegen die Angreifer, sondern gegen die Verteidiger. 

Die Gegner sind dadurch ihrem Doppelziel, nämlich der Auflösung Israels und der Islamisierung der westlichen Welt, in dreifacher Weise näher gekommen. Erstens nehmen Europas Politiker Flüchtlinge aus Gaza auf. Zweitens bricht die fortdauernde Propaganda gegen Israel die ohnehin geschwächte Solidarität innerhalb des judäo-christlichen Kulturraums auf. Zur Spaltung in linke und rechte Gruppierungen tritt jetzt noch die in Palästinenserbefürworter und Israelbefürworter. Drittens macht sich insbesondere im linken und im islamistischen Lager ein flagranter Antisemitismus breit.

Mittlerweile ist es offensichtlich, dass die Opferung der eigenen Zivilbevölkerung für antiisraelische Propaganda die Hauptstrategie der Hamas ist. https://www.frieden-freiheit-fairness.com/en/blog/was-hamas-führer-eigentlich-ihre-eigenen-worte-wollen-teil-2

Die Situation erfordert eine sofortige Änderung der israelischen Gaza-Strategie. Die Notwendigkeit wird durch die Tatsache unterstrichen, dass der jüdische Staat in einem islamisierten Europa keine Zukunftsperspektive hat.

 

Verletzung von Prinzipien

Ein Kernprinzip für die Kurskorrektur ist die Verantwortung. Neben Großbritannien, das den Mandatsvertrag für Palästina von 1922 nie authentisch erfüllt hat, und den Vereinten Nationen sind es die arabischen Staaten, die für den ungelösten Nahostkonflikt verantwortlich sind. https://www.frieden-freiheit-fairness.com/blog/die-farce-der-5-nahostkrieg-und-das-ende-der-freiheit

Nachdem sechs arabische Staaten 1948 Israel angegriffen hatten, ermöglichten ihnen die Vereinten Nationen, sich hinterher ihrer Verantwortung für die Flüchtlinge dieses Krieges zu entziehen. Dies geschah durch den Bau von rund 50 Flüchtlingslagern. Die Freistellung der Araber von den Folgen  ihrer Aggression durch die UNO wiederholte sich 1956, 1967 und 1973, indem sie längst fällige Grenzkorrekturen in zahlreichen Resolutionen abmahnte. 

Zur angeblichen Begründung wurde dabei immer wieder dieselbe grundfalsche Auslegung des Artikels 2 der Charta von 1945 präsentiert. Denn dieser schützt Staaten davor, Gewaltopfer zu werden, nämlich vor „the  threat or use of force against the territorial integrity“ – der Androhung oder dem Gebrauch von Gewalt gegen die territoriale Unverletzlichkeit. Doch die UNO hat daraus einen Schutz der Angreifer vor den Folgen ihrer Taten gemacht und dadurch den Geist von 1945 in sein Gegenteil verfälscht. 

Das Recht auf Überleben und damit auf Selbstverteidigung nach Artikel 51 hat selbstverständlich einen sehr weiten Vorrang vor dem, was unablässige Aggressionen gegen einen Nachbarstaat vom Recht auf territoriale Unverletzlichkeit der Angreifer noch übrig gelassen haben.

Das Massaker vom 07. Oktober 2023 war die vorprogrammierte Folge dieses absurden Versicherungsschutzes für die arabische Seite gegen alle Folgen ihrer Gewalt in Kriegen und Terroranschlägen. 

Die ‚moralische‘ Hilfestellung durch die UNO basiert heute wie schon 1948 auf einer parteiischen, wahrheitsverdrehenden Wahrnehmung und Darstellung historischer Fakten. https://www.frieden-freiheit-fairness.com/blog/die-schuld-der-uno-am-terrorismus

Damit stehen Israel und die übrige westliche Welt vor den Folgen ihrer jahrzehntelangen kritiklosen Erduldung einer subtilen, fakten- und prinzipienverdrehenden Gehirnwäsche. Diese Desorientierung programmiert die freiheitliche Zivilisation fortschreitend zu Verlierern des gegenwärtigen Propagandakrieges vor, falls der Kurs nicht korrigiert wird. Ohne ein nachholendes Lernen aus den akkumulierten historischen und kürzlich begangenen Fehlern führt dieser im medialen Nebel auf den Friedhof der Geschichte.

 

Kontraproduktive Solidarisierung im desorientierten Ambiente

Da es der Weltorganisation auch nicht gelang oder richtiger nicht gelingen sollte, die Lagerflüchtlinge zu selbständigen Menschen zu entwickeln, die für sich selbst Verantwortung tragen, ist deren Zahl von 730.000 im Jahr 1948 auf heute rund 6 Millionen angestiegen. https://www.frieden-freiheit-fairness.com/blog/die-erfolgsbilanz-der-unrwa

Nicht erst seit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 und nicht erst durch den bis heute anhaltenden Beschuss Israels zeigen die seit Generationen von der UNRWA radikalisierten https://www.frieden-freiheit-fairness.com/blog/antijuedische-hetze-palaestinensischen-schulbuechern-eine-dokumentation Bewohner des Gazastreifens, dass sie nicht bereit sind, so mit ihren Nachbarn zu leben, wie es die Präambel der UN-Charta vorsieht: „WIR, DIE VÖLKER DER VEREINTEN NATIONEN, ENTSCHLOSSEN, … als gute Nachbarn in Frieden miteinander zu leben, … HABEN BESCHLOSSEN, UNSERE ANSTRENGUNGEN ZUR VERWIRKLICHUNG DIESER ZIELE ZU KOORDINIEREN.“

2005 missachteten sie die Gelegenheit zur Emanzipation, als Israel alle Siedler und Soldaten aus dem Gazastreifen abzog. Stattdessen wählten sie 2006 die Hamas, die es vorzug, die überlassenen Gewächshäuser in Ausbildungslager für Terroristen umzuwandeln. Dieser Mangel an Wertschätzung war möglich, weil NGOs und die UNO die Versorgung garantierten – und die Bewohner des Gazastreifens nicht dazu angehalten wurden, sich zu unabhängigen Menschen zu entwickeln, die auf eigenen Füßen stehen. Stattdessen kultivieren Hamas , die UNO, ihre Tochet UNRWA sowie Tausende von NGOs und Medien das künstliche Image der Palästinenser als Opfer. – Dieses Image ist eine extrem gefährliche psychologische Waffe, die Israels Selbstverteidigung in ein Selbstmordprogramm verwandelt. Denn im Propagandaambiente wird der militärische Erfolg des Aggressionsopfers Israel zur ‚moralischen‘ Niederlage eines Zivilisten tötenden Aggressors. 

Die falsche Schuldzuweisung erfährt eine ständige Selbstverstärkung und provoziert immer radikalere ‚Lösungen‘. Ignoranz, Verharmlosung und Leugnung des Holocaust finden im islamischen Raum ohnehin zunehmende Verbreitung. Auf dieser Grundlage wird der Schritt zu einer ‚moralisch gerechtfertigten‘ Neuauflage des Genozids gefährlich verkürzt. Das Massaker vom 07. Oktober 2023 wäre dann nur eine der Generalproben gewesen, aus denen nicht rechtzeitig gelernt wurde.

In einer Kette der Radikalisierung spielen Islamisten die Vorreiterrolle, denen die i. a. nur oberflächlich informierten Teilnehmer an propalästinensichen Kundgebungen wie die Lemminge folgen. Die Masse der Bürger schwenkt zögerlich ebenfalls auf den gefährlichen Trend ein, solange die genannten Ursachen nicht abgestellt werden.

Wenn Regierungen wie die französische die Anerkennung eines Staates Palästina erwägen oder umsetzen, tragen sie dazu bei, das Prinzip der Selbstverantwortung zu zerstören. Selbstverantwortung aber stellt die Voraussetzung dafür dar, dass ein Staat das Recht auf Souveränität gemäß Artikel 2 der UN-Charta beanspruchen kann. Denn Schutz vor externer Einmischung in – souveräne - eigene Entscheidungen bedeutet auch 100%ige Verantwortung für die Resultate dieser Entscheidungen. Ein ‚souveräner‘ Staat, der von internationaler Hilfe abhängig ist, nachdem er verantwortungslos alle verfügbaren Ressourcen für Waffen und terroristische Aktivitäten verbraucht hat, ist ein Widerspruch in sich. Es ist ein Gebilde, welches das exakte Gegenteil der Prinzipien verkörpert, welche von den Schöpfern der UNO-Charta 1945 als Voraussetzungen dafür erkannt worden sind, dass die Welt „von der Geisel des Krieges befreit“ werden kann.

Die mediale Vertauschung von Tätern und Opfern hat die Hamas und die Ramallah-Autonomiebehörde der staatlichen Anerkennung nähergebracht. Dies steht im krassen Widerspruch zur Definition derjenigen Länder, denen eine UN-Mitgliedschaft laut Artikel 4 der Charta offensteht - „ peace-loving states which accept the obligations contained in the present Charter.“

Während die UNO-Charta in Artikel 1 Abs. 3 sowie in Artikel 13 Abs. 2 die Gewährung von „fundamental freedoms for all“ fordert, also individuelle Grundfreiheiten, wird der Freiheitsbegriff von Islamisten – diametral gegen den Geist der Charta - allein auf die Gruppe bezogen. So wird die ‚Befreiung‘ Gesamtpalästinas einschließlich Israels zugunsten eines islamischen Staates proklamiert, während Individuen für die Kultivierung der palästinensischen Opferrolle im städtischen Stellungskrieg billigend bis vorsätzlich für Propagandavorteile gefährdet werden. 

Die proklamierte ‚Befreiung‘ Palästinas von israelischer ‚Okkupation‘ ist damit eine Chartaprinzipien verletzende, revanchistische Aggression gegen den jüdischen Staat und gegen eine Weltordnung, die „von der Geisel des Krieges“ entsprechend der Präambel der UN-Charta“ befreit“ werden soll.

 

Konsequenzen

Es ist die Pflicht der drei historisch verantwortlichen Parteien, die Hamas umgehend aufzufordern, entsprechend Artikel 2 der UN Charta jegliche Aggression gegen Israel einzustellen. Im Falle der Nichterfüllung ist es die alleinige Verpflichtung der arabischen Staaten, sämtliche Zivilisten aus Gaza aufzunehmen. Außer einer den Terror belohnenden Kapitulation Israels ist das die einzige Möglichkeit, diese Menschen aus einem Kampfgeschehen herauszuhalten, das von der Hamas aus Gefechtspositionen inmitten von Wohngebieten geführt wird. Die Unterbringung in Nachbarländern muss daher bis zur Aufgabe der Hamas und bis zum fortgeschrittenen Wiederaufbau andauern. 

Je länger diese notwendigen Maßnahmen verweigert oder verzögert werden, desto mehr befreites Gelände des Gazastreifens steht für eine Abtrennung von Sicherheitspuffern und als bewohnbares israelisches Gebiet im Sinne einer Selbstschutzmaßnahme und Kriegsentschädigung zur Verfügung. Die völkerrechtliche Begründung lautet, dass sich die UN und ihr Sicherheitsrat über Jahrzehnte ihrer „Verantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“ gemäß Artikel 24 der UN-Charta entzogen haben. Da die arabische Seite Verhandlungen weitgehend verweigert hat, wurde Israel mit seinen schwerwiegenden Sicherheitsproblemen allein gelassen und war daher gezwungen, gemäß Artikel 51 der Charta Maßnahmen zu seiner Selbstverteidigung zu ergreifen.