Aussöhnung mit dem deutschen Volk

Von CrisHam, 30. Januar 2025

Autor: Andy Blumenthal

Vorwort und Übersetzung von CrisHam

 

Vorwort

Andy Blumental ist bereits mit einem Artikel über die Gefahren des politischen Islam in diesem Blog vertreten, eine Gefahr, die von den Mainstream-Medien seit Jahrzehnten heruntergespielt wird.

Andys neuer Aufsatz gibt einen Einblick in jüdisches Seelenleben. Wer ihn mit Sensibilität liest, kann die verheerende Schwächung erahnen, die unsere Zivilisation durch das Zerwürfnis zwischen Juden und Nichtjuden und insbesondere durch den Holocaust erfahren hat. Die vom Autor gezeigte zaghafte Versöhnungsbereitschaft ist als Wecksignal zu verstehen, das fast schon zu spät kommt. Denn die knallharte Wirklichkeit besteht darin, dass die Wiederherstellung der Solidarität zwischen Juden und Nichtjuden schon längst zur Überlebensvoraussetzung für die freiheitlichen Nationen geworden ist. 

Die wahren Fronten in diesem Propagandakrieg werden hinter den ebenso irrationalen wie unmoralischen Anstregungen derselben Mainstream-Medien (und zahlreicher 'wohltätiger' Organisationen) erkennbar, die Bürger gegen Israel und für Islamisten aufzubringen.

 

Aussöhnung mit dem deutschen Volk

Heute, 80 Jahre nach dem Holocaust, beschäftige ich mich mit einem äußerst komplexen und persönlichen Thema: meiner sich wandelnden Sicht auf Deutschland. Es ist ein Thema, von dem ich nie geglaubt hätte, dass ich mich jemals öffentlich damit befassen würde.

Ehrlich gesagt habe ich lange Zeit einen tiefsitzenden Hass auf das deutsche Volk gehegt, weil ich im Schatten des Holocaust aufgewachsen bin. Meine Familie hat unvorstellbares Leid in deutschen Konzentrationslagern erlitten und war unter den Millionen jüdischer Männer, Frauen und Kinder, die von den Nazis und der SS unter Hitler barbarisch ermordet worden sind. Verwandte meiner Frau haben unter dem monströsen Josef Mengele gelitten. Andere Familienmitglieder, die durch Gottes Gnade verschont geblieben sind, haben alles verloren. – Mein Vater, ein Mann von außergewöhnlicher Intelligenz, wurde seiner Bildung beraubt und schloss nicht einmal die High School ab. Materielle Besitztümer, die im Vergleich zum Verlust von Leben und Würde unbedeutend waren, wurden ebenfalls geraubt; meine Großmutter erzählte, wie sie mit nichts als den Kleidern auf ihrem Körper in Amerika ankamen. 

Als ich später von den Reparationsleistungen erfuhr, die Deutschland Israel und den Holocaust-Überlebenden anbot, tat ich das zunächst ab. Wie konnte „Blutgeld“ die systematische Vernichtung eines Drittels des Weltjudentums kompensieren? Ich verstand, wie dringend diese Mittel im jungen Staat Israel und für die vielen in Armut lebenden Überlebenden benötigt wurden. Doch ich konnte auch die instinktive Weigerung vieler Juden, irgendetwas aus Deutschland anzunehmen oder auch nur deutsche Produkte zu kaufen, gut nachvollziehen – eine Reaktion aus tiefsitzendem Schmerz und Trauma. Ich erinnere mich, wie meinen Eltern in ihren späteren Jahren eine kostenlose Reise nach Deutschland angeboten wurde. Sie lehnten höflich ab, da sie geschworen hatten, nie wieder einen Fuß in dieses Land zu setzen.

Der Holocaust war in meine Erziehung eingebunden, sowohl zu Hause als auch in der Schule. Ich sah die bleibenden Narben und Qualen in den Gesichtern meiner Großeltern, Eltern, Tanten und Onkel – lebende Zeugnisse der dunkelsten Stunde der Menschheit. Ich las zahllose Bücher, sah erschütternde Filme und schrieb wissenschaftliche Arbeiten, um das Unbegreifliche zu begreifen. Inspiriert vom Schwur meiner Generation „Nie wieder“ studierte ich sogar Kampfsport. Meine späteren Besuche in Israel vertieften meine zionistischen Überzeugungen und festigten mein Eintreten für den jüdischen Staat. Nie, nicht einmal für einen Moment, dachte ich daran, meine Gefühle gegenüber dem deutschen Volk zu überdenken, ganz zu schweigen davon, über das Tabukonzept der Vergebung für nachfolgende Generationen nachzudenken.

Die schrecklichen Ereignisse vom 7. Oktober 2023, als die Hamas die schlimmsten Gräueltaten an Juden in Israel seit dem Holocaust verübte, markierten jedoch einen Wendepunkt. Sie weckten nicht nur viele entfremdete oder assimilierte Juden zu ihrem Zionismus und ihrer jüdischen Identität, sondern warfen auch ein neues Licht auf die gegenwärtige Rolle Deutschlands bei der Verteidigung Israels. Ich war mir der entscheidenden Militärhilfe Amerikas bewusst, die für die Aufrechterhaltung von Israels Vorsprung gegenüber radikalen islamischen Gegnern – modernen Nazis, die ebenfalls unsere Vernichtung anstreben – unerlässlich ist. Dennoch hatte ich die Tiefe der Verteidigungsbeziehungen zwischen Israel und Deutschland unterschätzt. Ich wusste von den fortschrittlichen Korvetten Saar 6 und den lebenswichtigen U-Booten Dolphin und Dakar, die Israel eine entscheidende Zweitschlagsfähigkeit gegen einen atomar bewaffneten Iran verleihen. 

Aber ich wusste nicht, dass Deutschland volle 30 % der Waffenimporte Israels liefert und uns während des Gaza-Kriegs unerschütterlich unterstützte, selbst als ein Großteil der Welt uns den Rücken kehrte. Genau die Nation, die einst unsere Vernichtung anstrebte, trägt jetzt dazu bei, unser Überleben zu sichern. Es ist ein krasser und beunruhigender Widerspruch. Manche mögen argumentieren, dass das deutsche Volk eine unauslöschliche Schuld trägt, eine Schuld, die niemals zurückgezahlt werden kann. Auch ich glaube, dass keiner von uns das Recht hat, ihnen das immense Leid zu vergeben, das unseren Vorfahren zugefügt wurde. Und doch sind wir hier, Jahrzehnte nach dem Holocaust, und erleben eine neue Generation von Deutschen, die danach strebt, es besser zu machen. Obwohl es mir wehtut, das zuzugeben, bin ich dankbar. 

Keine Zeit oder Tat kann die schrecklichen Gräueltaten, die die Deutschen während des Holocaust begangen haben, ungeschehen machen, und ich werde mich nach dem Völkermord, den sie an den Juden begangen haben, nie vollständig mit dem deutschen Volk versöhnen (und um es klarzustellen, der Konflikt in Gaza ist trotz der kranken Propaganda unserer terroristischen Feinde ein von der Hamas initiierter Krieg, kein Völkermord). Ich werde jedoch ein gewisses Maß an Anerkennung zollen, wo es angebracht ist. Deutschland hat in gewisser Weise begonnen, sich mit dem tiefen Übel seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, und versucht zumindest, jetzt und, wie ich hoffe, in Zukunft an unserer Seite zu stehen.